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Alles was so hängen bleibt

XI GUI YAN der Chinese in der Münzgasse

Heute eine Kritik zum Chinesen XI GUI YAN in der Münzgasse.

Auf ein kurzentschlossenes Mittagsmahl haben wir dort eingecheckt und waren auch gegen 14.00 Uhr weit und breit die einzigsten Gäste. Das sehr spartanisch aber nicht typisch chinesisch eingerichtet Restaurant machte von innen ein positiveren Eindruck als von außen, lediglich der Geruch nach heißem Öl störte ein wenig.  Die Einrichtung hat nicht den typische Pseudochina-Einheitsbrei-Touch wie man ihn sonst vorfindet. Modern ohne Schnörkel und einmal erfreulich anderen Bilder an der Wand.

Wir wurden von dem unerfahren und unsicher wirkenden Kellner gleich sehr nett begrüßt und äußerst zuvorkommend behandelt. Da wir die Einzigsten waren verlief die Bestellung sehr zügig, jedoch auf nachfragen konnte der Kellner wegen der sehr rudimentären Deutschkenntnisse uns unsere Fragen nicht beantworten, was aber kein allzu großes Problem war.

Meine Begleiterin wählte einen Klassiker die knusprige Hünchenbrust Süß-Sauer mit Reis, ich wählte mehrer kleine Teller mit verschiedenen Varianten. Da ich letztes Jahr in China war und sehr ausufernde kulinarische Erfahrungen machen konnte, war ich von der Werbung außen vor dem Restaurant „traditionell chinesische Küche“ angefixt und bestellte wie in China üblich verschieden kleine Portionen. Ich nahm eine Pekingsuppe zum aufwärmen, eine Portion gebratene Hänchenspieße mit einer leckeren Erdnusssoße, Maultaschen mit Hackfleich und Zwiebeln sowie gedünstete Hefeklöschen mit einer leckeren Schweinefleischfüllung.

Der Jasmintee zu Beginn stimmte uns ein, die Suppe machte den Starter und eröffnete den Erinnerungsflashback an China. Sie war lecker, scharf und schön mit vielen Zutaten die man Schmecken und sehen konnte. Das knusprige Hühnchen kam darauf und war sehr lecker anzusehen und schmeckte erstaunlich gut. Der typische Fritieröl- und Panadegeschmack war hier nicht vorhanden, es schmeckte anders, knuspriger lockerer und angenehm. Die Soße war zudem ebenso lecker wie die darin liegenden Mören und Bambusstücke die nicht zerkocht waren und ihren Geschmack behalten hatten.

Meine kleinen Portionen kamen etwas nacheinander verzögert, war aber noch im grünen Bereich, trotzdem hätte ich gerne alles auf einmal bekommen. Es begann mit den Hänchenspießen, welche wie angedeutet mit der Erdnusssoße absolut lecker waren. Sehr zart und nicht zu trocken. Die Hefeklößchen waren der Brüller schlecht hin, das Schweinfleich und die Füllung waren super und absolut lecker. Der Wermutstropfen waren die Maultaschen, irgendwie waren die nicht meine Sache es fehlten wir die Würzung aber vielleicht musste es so sein. Das Hack war frisch, die Zwiebeln schmeckte man gut durch, ich erinnerte mich daran dass es auch so in China so schmeckte aber irgendwie fehlte da noch was… nächstes Mal werde ich mit Sambal Olek nach würzen.

Im Grunde eine runde Sache und eine Empfehlung wert für die die mal was anderes im Chinarestaurant essen möchte. Klar es gibt alle Standards, aber die kleinen Portionen der Einzelteile sind mal was Besonderes obwohl es mir an noch mehr Variationen gefehlt hatte. In China war dies einfach genial, man konnte sich zehn Sachen bestellen und in die Mitte des Tisches platzieren und alle aßen was ihnen schmeckte.

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McCormacks – ganz normal Irisch

Freitagabend mit der Absicht zu McCormacks was Essen? Gute Idee? Naja… sehen wir weiter. Lang war der geplante Besuch zum absichtlichen Essen hinausgeschoben, da irgendwie immer keine richtige Gelegenheit war den Gutschein abzufuttern oder er mal wieder zu Hause lag. McCormacks ist besonders zu Biergartenzeit ein beliebter Ort an dem man nie so richtig einen Platz bekommt. Der Hinterhof ist angenehm lauschig und wunderbar hergerichtet, klar dass hier der Bereich super Platzoptimiert ist und damit immer sehr gepackt daherkommt.

Wenn man ab und zu Gast in der beliebten Kneipe ist, fallen einem die ewig gestressten Bedienungen auf, die auch gerne einmal eine nicht ganz so freundliche Antwort auf Bitten und Fragen haben. Kommt man, wie wir dieses Mal, zu einer nicht ganz so brummenden Zeit so gegen 18:30 hat man alle Aufmerksamkeit für sich, wird nett bedient und kann sich – ganz klar – die Plätze noch selbst aussuchen.

Bei McCormacks gibt’s zu Essen die Standards wie vor Jahren schon, Wraps, Burger, Fingerfood Irisches mit Kartoffelbrei und ein paar deftige Speisen mit gebackenen Bohnen. Bei mir sollte es die Grillplatte zum Abend sein, mit allerelei Gebratenem – Ei, Würstchen, kleinem Steak, Zwiebeln, Champignons, Tomaten, Bacon auf Bohnen durften mir den Hunger nehmen. Abgesehen vom Bacon und den Würstchen die Ihren eigenen Geschmack unverkennbar mitbrachten, blieb das Steak recht fad und von den Pilzen sah man wenig bis gar nichts, da sie scheinbar einfach verschmort oder von der Anzahl sehr gering vorhanden waren und damit unsichtbar bzw. nicht erkennbar blieben.

Die Toast’s typisch unspektakulär, sowie der schon fast vergessene Geschmack von BackedBeans der ja nicht wirklich existiert. Schade, ich finde bei den Bohnen könnten man die Chance nutzen etwas Besonderes zu machen. Die scharfe Chinasoßenspur am Tellerrand gehörte nicht wirklich zu einem irischen Essen, aber konnte dem Gericht wenigstens etwas Würze geben.

M. traf die bessere Wahl mit einem Cheeseburger der aufgeklappt und überbacken serviert wurde. Sehr ansehnlich und entsprechend geschmackvoll war er dann wohl auch. Die Kartoffelecken waren’s nicht und die besagte Chinasoßenspur gehörte auch hier nicht wirklich hin.

Klassisch die Getränke, Cyder vom Fass, Kilkenny und weitere Flüssigkeiten wie gewohnt schön irisch. Leider wurden unsere Gläser von selbstmörderischen Fruchtfliegen auserkoren die letzte Ruhestätte zu spielen, so nervte das entfernen der Leichenteile etwas….

In der Zusammenfassung ein unspektakulärer Abend ohne größere Vorkommnisse, bei dem unsere Gutschein ganz normal, wie es sich gehört, als Zahlungsmittel akzeptiert wurde und den man auch vorher nicht zum Bezahlen anmelden musste. Beim nächsten Mal werde ich mal wieder einen Wrap probieren, denn der Grillteller ist einfach nur schön fleisch- und fettig.

Adresse:

Karl-Liebknecht-Str. 75
04275 Leipzig

Letzte Ernte

im Garten der M. – Himbeeren, wie lecker! Jetzt ist’s vorbei. Demnächst Augen auf für die Brombeeren, wenn die Sonne wieder eine Weile scheint – dann sind sie reif und süß. Nicht verpassen!

Geschmackskontrolle: Edelschokobrötchenaufstrich

Als kleine Aufmerksamkeit und heiße Empfehlung erhielt ich letztens vom M. ein feines, kleines Glas Schokocrème. Meiner einer bekommt nicht alle Tage Brotaufstrich geschenkt, deswegen war ich etwas verwundert und dann noch Schokocrème (!) wo ich doch spezielle Geschmackspräferenzen gerade gegenüber schoko- bzw. kakaobasierende Lebensmittel habe und dann noch mit gemahlenen Espressobohnen, wie soll das denn schmecken?

Nun gut, das Gläschen mußte sich erst ein paar Tage neben dem Standard-N akklimatisieren ehe ich mich ranntraute…. aber was für ein Gaumengenuss und die gemahlenen Espressobohnen einfach herrlich! Geschmacklich für mich sehr ausgewogen, wenig süß gut cremig mit einer kleinen bitteren Note, klar – wegen der gemahlenen Bohnen aber genial. Schon mal eine Kaffeebohne zerbissen? und dann die kleinen Splitter ein Weile im Mund gehabt und darauf rumgeknaubelt… genau so ein Erlebnis nur mit feiner gemahlenen Bohnen und mit der Mischung aus Zartbitterschokolade – nur eben cremig und für’s Frühstücksbrötchen gemacht. Man kann die zermahlenen Bohnen richtig sehen und auf der Zunge fühlen, whow! Was für eine leckere Empfehlung?! – die ich hiermit weitergeben! Einfach mal in der Feinkostabteilung nach „Chocolat – crème de choclat noir“ mit gemahlenen Espresso-Café-Bohnen Ausschau halten und die Investition tätigen. Ein besseren Starter in das besondere Sonntagsfrühstück gibt’s aktuell bei mir nicht.

Geschmackskontrolle im Prager Frühling

Gestern einen kurzen Abstecher in den Prager Frühling gemacht um einfach draußen im Biergarten was trinken und zu sich nehmen. Klar erwartet man nicht große Freiluftgastlichkeit, aber irgendwie waren wir nicht eingerichtet selbst zu Tresen zu gehen um unsere Bestellung abzugeben und mitzunehmen, deswegen mussten wir wider der Bequemlichkeit zur Bar dackeln.

Die Getränkebestellung lief ohne Verzögerung doch die Pfandregelung ist immer wieder wunderlich dadurch wird man gezwungen seinen Tisch sozusagen selbst abzuräumen. Das man das Essen nebenan im Grillkapuff extra bestellen und bezahlen muss reiht sich irgendwie in die Servicewüste ein (Tellerpfand 1,-), kennt man eigentlich alles schon, aber wenn man es mal bequem haben möchte ist’s eben blöd. Die Karte zeigte sich nicht in besonders großer Vielfalt, immerhin der Variantenreichtum der Inhalte und Belage vom Baguette und Hotdogs sind erstaunlich.

M. nahm einen in AmerikaSytle (2,60) ich entschied mich für das Steakbaguette (3,60). Da Grillgut nicht so schnell zubereitet ist wie Flüssige Nahrung, nahmen wir noch mal an unserem Tisch Platz mit dem Auftrag vom Grillmeister in 5-10 min das Futter abzuholen. Die Countdownuhr hat man nicht immer dabei, so dass es bei uns wohl länger dauerte, denn als ich mein Baquette abholte, war es zwar gut gebacken aber auch bereits sehr flach gedrückt und schon etwas trocken. Meine Schuld? Naja, vom Inhalt hatte ich mir auch mehr erwartet. Der HotDog sah gut aus und schmeckte entsprechend.

Fazit: Wer schnell mal was einwerfen und ein unaufgeregte Getränk zu sich nehmen und dabei sich selbst bedienen möchte kann im Prager Frühling gut einchecken. Der Garten ist nett und lauschig und wenn es regnet gibt’s die Möglichkeit sich im Trockenen aufzuhalten. Z.Z. sind auch zwei Großbildfernseher aufgestellt, so dass die EM auch gut läuft, allerdings haben die Gäste, welche sich aus Desinteresse nicht vor den Geräten platzieren wollen, trotzdem den vollen Hörgenuss.

Bernhard-Göring-Str. 152
04277 Leipzig