Ramschkasten.de

Alles was so hängen bleibt

86qm, 3 Zimmer WG, 475 Euro all incl. – Wohnung zu vermieten

Heute mal ein wenig Business, mein Landlord hat eine neue Wohnung fertig gemacht. Sie wurde liebevoll renoviert, hat noch richtig Seele und ganz viel Flair. Holzfußböden, alte Türen, Kaminofen… warum ich Werbung dafür mache? He, ihr wohnt dann unter mir, also möchte ich die Vermietung positiv beeinflussen.

Also die Details: 86qm 3 Zimmer, WG geeignet zwei große (ca.20qm) und ein kleineres Zimmer (ca.12qm) , Heizung, frisch renoviertes Bad, großer Dusche und Badewanne mit Blick auf’s Völkerschlachtdenkmal. Großer Flur und helle Küche. Gerade abgeschliffen Fußböden und einen Wirtschaftsraum. DSL kann man sich anschließen lassen oder bei mir mitbenutzen 🙂 Die Räume sind schön hoch und teilweise noch mit Stuck. Im Haus gibt es einen Fahrradraum und natürlich gehört auch ein Keller zur Wohnung, damit das Holz für den Kaminofen gelagert werden kann. Der Hof ist schön Grün und super zum chillen auf der Hollywoodschaukel oder ein fettes Steak auf den Grill zu schmeißen.

Klar gibt’s auch negative Seiten, von Außen und der Hausflur sehen nicht gerade neu aus (eher noch fast original), aber das sieht man ja nicht, wenn man in der Wohnung ist.

Dafür sind die Bewohner echt korrekt, voll entspannt und wenn man mal nichts zu Essen hat kann man sich gut durchfuttern. Alle sind Hilfsbereit aber nicht penetrant komunenhaft, jeder macht sein Ding und wenn man Kaffetrinken im Hof machen will, bringt man gerne ein Stückchen Kuchen extra mit und lädt ein. Wenn man keinen Bock auf die Bande hat, kann man die auch ’ne Woche lang nicht sehen müssen.

Also anrufen, vorbeikommen, anschauen. 0171 – 5240351 (Grüße vom Alex sagen)

Achso: Preis 475 Euro inkl. Heizung und Warmwasser, keine extra Nebekosten außer den Strom den Ihr verbaucht. Lage in Stötteritz Nähe Völkerschlachtdenkmal und Villenviertel, Breslauer Ecke Holzhäuser. Absolut nah zur Deutschen National Bücherei und Einkaufstempel Hit, Aldi, Rewe und Lidl sind auch zu Fuß bequem zu erreichen und bis zum Augustusplatz sinds mit dem Rad entspannte 12Minuten (fahre fast jeden Tag).

USB-Retrokassette

USB Mix TapeDieses wundersame Produkt erinnert einem an die guten alten Zeiten in der man seine Angebeteten durch ein selbst zusammengestelltes MixTape beeindrucken konnte. Ganz im alten Stil kommt es als Retrokassettentape daher, mit einem PappCover auf dem die Songs einzutragen sind. Der in der Kassette eingelegt USB Stick fasst unkonventionelle 64mb, also gerade einmal soviel um eine Stunde Musik abzulegen. Da überlegt man sich doch ganz genau was für Musik man da präsentiert, lässt sein Gehirn rotieren überlegt, welche Songs der Liebsten gefallen könnten und stellt sie in einer wie auch immer ausgeglügelten Reihenfolge zusammen.

Leider gibt’s bei dem Produkt noch einige Macken, warum kann man die Kassette nicht auch gleich als Adapter fürs alte Autoradio nutzen oder der Stick in Verbindung mit der Kassette gleich als MP3 Player fungieren? So macht es eigentlich keinen Sinn diesen zu verschenken, muss man doch erst ein Abspielgerät finden (okay, bestenfalls hat das Autoradio ein USB Eingang).

Frag ich mich, rein verkaufstechnisch gedacht, ob so etwas bei der Zielgruppe ankommen kann? Im Prinzip schon, jedenfalls bei den Ü30ig jährigen könnten alte Gefühle geweckt werden, aber die richtige Marktdurchdringung wird’s nicht geben, da wie oben schon beschrieben das Gerät nicht unbedingt einfach zu handhaben ist. Auf der anderen Hand, gibt’s die Erfahrung bei der jüngeren Zielgruppe nicht, wenn überhaupt kennen die die Kassette nur aus den kleinen Kinderzimmerrecordern und die „schönen“ Erinnerungen mit vorm Recorder hängen und Hitlisten mitschneiden sind einfach, behaupte ich mal, nicht oder nur partiell vorhanden.

Für umgerechnet 25 Euro ist der Spaß auch ganz schön happig, so dass es ein nur ein „haben-will-aber-nicht-kaufen-werde“ gibt.
Trotzdem schön. Hier lang!

Pfeifersche Eisvirus

Gerade vor zwei Tagen hatte ich noch daran gedacht. Lief ich doch vom Bahnhof in die Südvorstadt um mein Rad abzuholen, welches ich Tage zuvor wegen Unfahrbarkeit meiner selbst stehen ließ. (Obwohl die Vorsichtsmaßnahme nichts genützt hat, denn der Schnupfen hatte mich ja trotzdem erwischt.)

Jedenfalls wackelte ich die Kochstrasse lang und beim geschlossenen Pfeifers vorbei – okay es war schon nach 19:00 Uhr – dachte mir doch die Saison hat bestimmt schon begonnen und bei dem Wetter wird’s wohl nicht so besonders laufen… gibt aber jetzt auch „Waffeln!“ so meldete ein handgeschriebenes Päpchen an der Eingangstür – wie süß.

So sinnierte ich – und – man mag es kaum glauben, was’n Zufall findet sich doch gestern ein Kommentar auf einen Beitrag vom letzten Jahr von den neuen Besitzern mit einem kleinem Statement.

Da ich dem Süden entflohen bin und ich nur selten in die Gegend komme, ist’s mit der Informationsflut nicht weit, so bin ich doch dankbar für die Infos. Was mich nebenbei als Onliner und bekennender Kundenbindungsoptimierer begeistert, ist das Nutzen solcher Tools und einstellen von Kommentare in Blogs, was ja eigentlich zwar Werbung ist aber nicht ganz Spam. Dieses erwartet man ja so nicht von dieser Art Geschäfte.

Aber so bekommt man Aufmerksamkeit und wenn man sich nicht ganz so weit aus dem Fenster der Werbepenetranz hängt, wird sie auch nicht rausgeschmissen.

Wenn die neuen Kollegen von Pfeifers schon so mutig sind, kann man doch vielleicht über mehr nachdenken und ’ne eigene Seite aufzumachen mit Ich-wünsch-mir –meine-Lieblingseis-Mischung und Besucherfotos mit den Schönsten Eisschnuten, dazu einen Newsletter wann’s was Besonderes gibt bzw. die Saison gestartet wird, Fanbriefen und Eis-Berichterstattungen aus aller Welt… naja ganz so weit – ein Eisportal zu starten – sollte es ja nicht gehen, immer an die Zielgruppe und den Charme des Besonderen im Blick behalten.

In diesem Sinne – für eine Eisflatrate – empfehle ich mich. (Eisflatrate oder Eisabo wäre übrigens auch eine Idee)

Schweißtreibendes Workout im Eiskeller oder Livebands mit Kundenbindung

Eigentlich sollte es eher WeekenOut (haha!) heißen, da die Aktion am Sonntag lief. GoGol Bordello war am Start und ließ die Halle beben. Hab mich auf ein Experiment der allerbesten Güte eingelassen, geh zu einer Band die du nicht kennst aber die dir empfohlen wird. Gesagt getan und für gut empfunden, mit der Einschränkung auf dem nur Liveevent. Denn aus der Konserve rockte es nur halb so gut, als in der Masse vor der Bühne.

Gogol BordelloGogol BordelloGogol Bordello ArkordionspielerGogol Bordello HimSelf

Der Kollege ist aber auch krass drauf und bedient mit seiner Band erst einmal, so scheint mir, plakativ alle Klischees die für Gipsys stehen. Reudige Haare einen hammermäßigen OLIBART und jeder Musiker ist für sich selbst ein Abbild seiner eigenen Klischeevorlage (Fiedel- und Arkordionspieler), – nette Bildergalerie bei last.fm übrigens

Gogol Bordello - ArkordeonRusseGogol Bordello - FiedelheinzGogol Bordello - BrüllbarbiesGogol Bordello - Drummerqueen

Aber egal, das machte den Charme der Band aus, verrückt, krass und verdammt laut. Das eigene Commitment eine Genre der „ukrainisches Zigeuner-Punk-Cabaret“ Musik zu bedienen reicht für meine Laieninterpretation nicht aus, mir kam es eher noch mehr aus den Richtung Speedfolkrockmetal was aber wunderbar bewegbar war. Vom ersten Moment bebte der Saal und das Epizentrum war ein pulsierend springender Menschenmop an dem nach kurzer Zeit kein Fitzelchen trockner Stoff mehr hing. Das Motto – Wer am höchsten Springt bekommt garantiert ein Molekühl Sauerstoff – wurde bis zur Extase betrieben, was meine klitschnassen Klamotten am Ende des Konzerts bewiesen und durch den sich anschließenden Schnupfen, der sich gerade bei mir ausbreitet, verstärkt.

Gogol Bordello - EpizentrumGogol Bordello - HappynessGogol Bordello - Finale

Zwischenzeitlich ließen sie sich extrem feiern und man dachte das Konzert ist wirklich schon zu Ende, doch das Warten hatte sich gelohnt, mit einer extralangen Zugabesession belohnte uns Eugene Hütz und seine Combo, welche dann in einem fulminanten nicht enden wollende Finale gipfelte.

Was mich danach noch begeistert hatte, war sein fast kindlicher Spaß, jedem der seine Hand hinstreckte diese auch noch abzuklatschen zu, schütteln – aus der sicht des Marketings eine wunderbare Art der Kundenbindung USP – denn so hatte ich dass noch nicht beobachten können.