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Alles was so hängen bleibt

OHIO – Chiliplace

In China essen sie Hunde in Ohio Chili – verdammt platt die Brücke aber ein Einstieg. Mein neuer Arbeitsplatz bringt auch in der Nahrungsaufnahme Neuorientierungen mit sich. Schon wegen der räumlichen Trennung von Leipzig und der Verlagerung nach Berlin ergeben sich zur Mittagszeit so ziemlich unüberwindbare Entfernungen zum bevorzugten Chinesen und den Kantinen sowie Mensen der vertrauten Umgebung in L.E.

OHIO in Berlin Gastraum im OHIO

Die neuen Kollegen zeigen einem schon die Plätze die sie bevorzugen aber so manche die auf der Strecke liegen bleiben Ihnen verborgen, da sie nicht ins Schema Dönnerbude, Burgerladen und Inder bzw. Italorestaurant passen. Ab und an mach ich mich dann alleine auf den Weg und teste die kleinen schicken oder weniger schicken Lokalitäten rund um die Schlesischer Str.

OHIO - Blick zur Bar Letztens bin ich einfach in den Laden Namens Ohio gewatschelt an den ich jeden Morgen und Abend vorbei muss. Der Eindruck ist schon von außen sehr nett. Drinnen sitzen zumeist Leute im guten Alter von Mitte 20 bis Ende 30. Hinter der Bar ist gleich die offene Küche in der man es schon aus den Töpfe dampfen sieht. Die Theke ist beladen mit allerlei Kuchen, Pasteten und Zeugs was ich namentlich nicht zuordnen kann. Ein Blick auf die Menütafel verrät allerlei Interessantes. Moussaka, Chili con Carne, Suppen, Salate, Quiche, Empanada, Backkartoffeln und Sandwichs in abwechslungsreichen Ausführungen.

Ich entschied mich für das Chili (3,50), da mein Hunger groß und das Gericht vom Prinzip vertraut ist, also bestellte am Tresen nahm mir ein Glas Wasser (mit dem Geschmack von Zitrone und Pfefferminz for free) Setzte mich an einen der kleinen Tische und wartete kurz bis es mir serviert wurde. Angerichtet in einer OHIO Lecker Chili mit Olivenbrot hohen Schüssel stand es nett vor mir mit einem kleinen Schälchen Cheddarkäse und leckerem Olivenbrot. Das Chili war lecker, vielleicht etwas zu wenig Carne und nicht gerade feurig aber es machte den Eindruck eines selbsthergerichteten Essens und schmeckte wunderbar.

Die Bedienung nett, das Ambiente wunderbar nüchtern, alles mit einem Hauch südlichem Flair. Für eine Mittagspause fast zu gemütlich gebe ich eine unbedingte Empfehlung ab.

Leipzig eine Enklave der Holländer?

Leipzig unter holländischer FlaggeDie Weltmeisterschaft der Rasenkicker ist zwar schon ein Weile her aber die Anwesenheit der niederländischen Fans hat in Leipzig, zumindest bei Google, nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Der leipziger Marktplatz ist mit einer überdimensionalen Oranje-Flagge gelabelt.

Im ersten Moment hatte ich gedacht die Franzosen hatten einen verspäteten Rachegruß hinterlassen, denken wir an Napolen dem es gar nicht gut vor den Toren Leipzigs erging. Allerdings bei einem kleinem Rundumblick, entdeckte ich die enorme Ansammlung von kleinen orangenen „Ameisen“ auf dem Burgplatz. War dort zu der Zeit die Fanmeile extra für die mitgereisten Fans aufgestellt wurden.

Burgplatz mit orangenen Ameisen Verdammt wie viel Glück muss man haben das alles zusammenpasst, Flagge wird ausgerollt, Satellit fliegt gerade drüber und schießt Fotos und diese werden dann von Google übernommen. Vielleicht ist auch ein geheimes Zeichen der Übernahme städtischer Ländereien durch Verkauf an die Tulpenzüchter, man weiß ja nie was alles schon verkauft wurde (Siehe SWL) Vielleicht sollte man mal nachfragen. Zumindest steht Leipzig für eine nicht absehbare Zeit unter holländischer Flagge.

 

Wie Abstimmen beim Bürgerentscheid?

Wer sich noch nicht wirklich Gedanken zum anstehenden Bürgerentscheid gemacht hat kann sich bei diesem etwas älterem Blogbeitrag recht ausführlich belesen. Bis jetzt hatte ich für mich noch nicht die Zeit gefunden mich eingehend damit zu beschäftigen, einfach weil mir die entsprechenden Infos fehlten (bin kein wirklicher Offline Leser vor allem nicht die LVZ) und des anderen mangelte es immer mal am Impuls. Soll heißen, in meinem Suchradar, auch wenn Leipzig dort recht weit oben steht, ist die Thema Privatisierung Stadtwerke komischerweise nicht wirklich durchgedrungen obwohl ich interessiert war, aber dann leider nicht dazu kam selbst Recherche zu betreiben (jetzt hiermit getan).

Ansatzmäßig fand ich die Anti-Haltung zum Verkauf nicht wirklich fundiert, da ich bei den meisten Leuten mit denen ich drüber redete, wenn das Thema überhaupt mal auf den Tisch kam, keine handfesten Gründe heraushören konnte. Klar, was man hat sollte man behalten und aus einem postsozialistischen Kontext heraus, mit der schönen Betriebe-in-Volkes-Hand-Mentalität scheint diese Einstellung gerechtfertigt. Meiner Meinung nach gehören solche behördlichen Konstrukte mal ordentlich durchgeblasen und nach den Markt ausgerichtet, was man bei einer Privatisierung scheinbar möglich wäre um damit Kosten zu drücken und kundenfreundlicher zu werden. Ich denke da natürlich nicht nur an die Stadtwerke, sondern ebenso an die schön verkrusteten Strukturen und Markteindrücke bei der LWB – ich sag nur ca. 3,70 € kalt für unsanierten Wohnraum stadtweit und kein Verhandlungsspielraum, wobei es im privaten Bereich (klar findet man selten) so um die 2 € sind.

Der Haken an der Geschichte ist leider die so schön postulierten Heuschreckenschwarmgerüchte denen jede Übernahme vorausgeht. Günstig rein und Teuer raus, am Ende bleibt ein Hülle über die dann schnell in sich zusammenfällt. Da frag ich mich warum nur wenige Unternehmen langfristig denken und sich ihre Kunden zu gern Zahlenden macht – Kundenbindung und Zufriedenheit sag ich da nur. Da man ja selbst mal Unternehmer werden will (zumindest ich) fragt man sich: Was leben die einem vor? Muß das so sein? Hab ich da überhaupt Bock drauf so zu sein oder geht es nicht auch anders?

Da aber der scheinbar größere Teil nur an Profitmehrung interessiert ist, nicht aber an seine Kunden denkt, könnte man auch Rückschließen: im Falle der Stadtwerke wäre es vielleicht gar nicht so gut dem zuzustimmen. Die Vergangenheit zeigte ja, das der Verkauf von den SWL schon zweimal in die Hose ging und nur Verluste brachte. Jetzt fragt sich der geneigte Leser bestimmt warum unser(e) Jung(s) das nochmal auf den Tisch bringen, spätestens jetzt hat’s dann auch jeder geschnallt oder warum wollen die das? Aus Fehlern lernt man – zumindest sollte man und wer es nicht lernt, naja gehöre dort nicht hin.

Also wer sich ein Bild machen will – sollte es, die Zeit ist reif! Hier einsteigen!

Leipzisch – Fantastisch

KarpattVor kurzem durfte ich bei einem Besuch im Absturz einem sehr schönen und mitreißendem Konzert beiwohnen. Auf Verdacht, ohne zu wissen was uns erwartetet sind wir einfach am 12.1. dem Kreuzer-Tipp des Tages gefolgt und zu dem Konzert von Karpatt gegangen. Leicht irritiert durch die Ankündigung französischen Chanson hören zu dürfen, hofften wir das besten und nicht unbedingt einem schnöden Liederabend zu erwischen.

Schon die Bühne lies unser Mienen erhellen, lagen doch allerlei ungewöhnliches Instrument herum – ein Banjo zum Beispiel und ein Megafon – wozu das denn? Schon vom ersten Lied an begeisterten Karpatt die Meute und brachten Stimmung in die Bude. Fluffig dahrinrollenden Gitarrenfolkrock mit Kontrabassbegleitung ließen unser Zehen wippen. Die drei Kollegen wussten das Publikum (mit absoluter Frauenüberschußquote) in Ihren Bann zu ziehen, auch wenn die Zwischenansagen des Bandleaders, für mich als französisch unbedarfter (er hatte sich dann auf nur-französisch eingeschossen da er genügend fr. Feedback aus dem Publikum bekam) immer außen vor ließen, hielt die Stimmung bis zum Ende der knapp 2nhalb Stunden – die Location war auch absolut ideal.

Meine Absolute Empfehlung, wenn euch die Jungs über den Weg laufen unbedingt anschauen – einfach großartig und mein erstes mal, dass ich mir auf einem Konzert eine CD kaufte.
Zum Schluß meinte Sven vom Absturz das am 31. des Monats wieder ein Band mit ähnlichem Format bei ihm zum Konzert ist – schau’n ‚mer mal. El Gafla, moderner worldbeat aus Algerien/Frankreich.

Kunst für’n Fuffi

Dieses Woche ist es wieder soweit, die HGB lädt zum Rundgang ein. Geben wir uns den Thrill und schauen was die ansässige meistergesteuerte Kunstszene so hervorbringt. Wie immer werden wir uns fragen was alles als Kunst bezeichnet wird und ungläubig die Köpfe schütteln. Wie immer werden auch die besonderen Schmäckerchen zu sehen sein, wir werden sie nur finden müßen und dann natürlich staunen können. Ich bin gespannt.

Der Zirkus beginnt am Donnerstag mit der schon bewährten „Aktion 500 x X“ also Kunst in A4 Größe zu 50 Tacken das Stück, wer Glück hat kann eins ergattern, welches ein vielfaches des Kaufwertes widerspiegelt denn:

„Wie schon im vergangenen Jahr sind alle Studierenden und Lehrenden aufgefordert, eine künstlerische Arbeit (nun in der Größe DIN A4) zu stiften.“

… und wie wir wissen, gehören dazu einige bekannte Künstler. Der Clou an der Sache: erst Tage später erfahren wir wer der Erschaffer des Werkes war. Also dann, viel Glück! Die Türen sind am Donnerstag sogar bis in die Puppen(24:00 Uhr) geöffnet, also genügend Zeit sich den ersten Schuß Kunst und Kultur in diesem Jahr zu geben aber nicht trödeln denn das Ganze geht nur bis zum Sonntag.