Habt Ihr schon mal Berichte über eigenartige Machenschaften bei Handyvertragsverkäufen gehört. Ich schon und dachte mir das könnte allen passieren nur nicht mir. Tja – weit gefehlt, Letztens hat es mich auch erwischt. Hier meine kleine Geschichte zum Lernen:

Mein aktueller Handyvertrag neigte sich dem Ende entgegen und da ich ein iPhone besitze, wollte ich natürlich auch ein Neues haben. Eine recht kurze überschauliche Recherche brachte mich irgendwie zu Vodafone. Ich hatte mal in eine Flyer gelesen, dass man bei Vodafone zusätzlich zum allgemeinen Tarif auch einen Auslandsdatenflatrate bekommt. Da ich die letzten Jahre immer durch die fetten Roaminggebühren geschröpft wurde dachte ich mir, das wäre ein super Ding und freute mich schon auf sorgloses Surfen im Ausland. Zusätzlich hatte ich gute Erfahrung mit der Netzabdeckung für 3G gemacht – also schien alles gut zu sein.

Das Paket Forderungen geschnürrt und ab in den Shop

Ich packte also meine Forderungen aus meinem aktuellen Vertrag zusammen und stiefelte zum nächsten Vodafoneshop in Leipzig der mir kompetent und proffessionell genug aussah – die Wahl viel auf dem beim Sportcheck. Eigentlich hätte ich den Vertrag auch online machen können aber ich wollte ganz sicher sein, dass auch alles passt und begab mich in Beratung.

Ich packte meine Details also aus, ich wollte 1GB inklusiv Volumen, mind. 100min frei in alle Netze 40 SMS frei und am besten ein iPhone 4S dazu. Klar, sagte die gute Dame im Shop und schrieb alles auf einen Zettel. Als Bonus hätte ich noch eine Flatrate in ein weiteres Netz frei und zu Vodafone und Festnetz sowieso. Klang alles gut, schriebs auf den Zettel und da ich nicht gleich abschließen wollte bekam ich ihn mit mit ’nem Preis von 55€ im Monat. Meine Nummer konnte ich auch mitnehmen – alles super also!

Eine Woche Bedenkzeit und dann unterschrieben

Nach einer Woche, ich wollte mir noch mal Zeit nehmen um intesiver zu recherchieren, wozu ich allerdings nicht kam, stand ich zu meiner Mittagspause im Shop. Die gute Dame von Letztens hatte keine Zeit also nahms der Kollege in die Hand. Er schnappte sich meinen Zettel und fragte noch mal alles ab, dabei viel er irgendwann ins duzen(!) – Whow das hat mich schon mal geplättet, denn ich seh zwar noch knackjung aus aber aus meinen Daten konnte man lesen, dass ich schon fern der dreißig liege. Wie ich so vor mich hin siniere und mich wundere wie der Typ dazu kommt mich kumpelhaft anzuquatschen – plapperte der mich voll und machte alles klar – er versicherte mir das er einen Tarif hätte der alles abdeckte. Sprachs und schob mir ein paar Papiere unter die ich zu unterschreiben hätte. Ich fragte noch mal kurz nach ob der Vertrag auch zu meinen Anforderungen paßte, der Kollege bejahte und zeigte mir wo ich zu unterschreiben hatte. Ich versichter mich ob die Zusatzflatrate in ein drittes Netz dabei wäre – ja kam zur Antwort ich müßte die dann wenn der Vertrag aktiviert wird einfach dazubuchen und wäre inklusive. Aha – gut, dachte ich, fragte nach wann der Vertrag losgeht und wie lang die Rufnummernübernahme denn dauerte. Im Dezember wenn der alte auslief würde mein neuer Vertrag starten und die Rufnummernübernahme wäre bis dahin durch. Okay, klang alles gut – scheinbar paßt alles und wozu sollte der Vodafoneberater mir noch mal alles erklären, wir waren ja auf du und deswegen kann man sich ja vertrauen.
Drei Unterschriften – Danke und Tschüß. Ich halt! – und noch ne Frage: Auslandsdatenflat war die nun dabei – ja klar, 2×7 Tage sind frei am besten vorm Urlaub freischalten lassen dann paßts. Ich: ?? okay – gabs die nicht mal fürs ganze Jahr.
Er so: ja das war eine Aktion die gibts nächstes Jahr bestimmt auch wieder, dann einfach buchen und für Vertragskunden kostet das nur 6€ zusätzlich. Ich: mhhhh – tolle Show aber naja, so viel wie in den letzten beiden Jahren wirds wohl die nächsten zwei Jahre wohl nicht ins Ausland gehen – kann ich wahrscheinlich mit leben.

Oha, mir schwant nichts Gutes

Nach ein paar Tagen wollte ich dann die Unterlagen archivieren, da fällt mir der Tarif ins Auge: „SuperFlat Internet Plus“ okay, dachte ich mir schaust mal nach was da alles drin ist denn der Verkäufer hat mir nicht wirklcih erklärt was da alles dabei ist. Ab ins Internet. Was seh ich da? Alles dabei nur meine Datenflat ist bei schlappen 500mb – ein wichtiger Fakt in meinen Anforderungen wurde einfach ignoriert. Leicht angesäuter schau ich mir den Vertrag an und suche nach den Widerrufsbedingungen – find aber keine – nur meine Unterschriften unter Telefonbuchfreigabe und Einwilligung zur Werbung und Datenverwendung – öhm??? Wie ist das denn passiert? Normalerweise gibts bei sowas immer ein fettes nein wenn es nicht zwingend erforderlich ist. Wie hab ich mich denn da bequatschen lassen? Mein Vertrauen in einen Shopkauf um dort eine ordentliche Beratung zu bekommen und eindeutige Aufklärung was ich alles unterschreibe und eingehe wurde bitter entäuscht.

Widerruf schwer gemacht

Ein Widerruf musste her! Ab ins Internet. Recherche zu AGB’s und Widerruf und nachlesen im BGB, beim Verbraucherschutz und so weiter ergab – Du hats keine Chance wenn du einen Vertrag im Shop vor Ort machst. Vertrag, und du bist gebunden! Arghhh! Kann das sein? Ich schrieb trotzdem meinen Widerruf und ging den nächsten Tag in den Shop.

Ich fragte dort bei einen neuen Kollegen nach, bekam als Antwort ein Widerruf ginge auf keinen Fall da der Vertrag im Shop gemacht wurde. Ich okay, der Vertrag besteht erst wenn meine Rufnummer portiert ist und das wäre sie doch noch gar nicht, denn ich habe noch keine Info bekommen und außerdem ist das erst 4Tage her als ich den Auftrag gegeben hätte und ein Wochenende dazwischen und sowieso könnte man doch die Portierung stoppen. Nein das ginge in keinem Fall, meinte der Vodafoneberater. Ich ließ nicht locker und fragte, was man denn da so aus seiner Erfahrung machen könnte. Er – nichts! Danke für die tolle Beratung, dachte ich mir. Ich dann, dass ich trotzdem den Widerruf machen würde, er aktzeptierte unterschrieb allerdings nicht die Empfangsbestätigung (denn das dürfte er nicht) und meinte er faxe es zur Zentrale und in 2-3 Wochen würde evtl. die Servicehotline bei mir nachfragen. Ich, dann wäre doch schon alles zu spät. Achselzucken beim Berater und unbeteiligtes in den Monitor glotzen und mich dabei ignorieren. Danke und Tschüß! Oh man war ich auf 180ig! und das ganze in einem richtigen VodafoneShop und nicht bei so einem Wald- und Wiesenhändler. Man hat mich scheinbar über den Tisch gezogen.

Hotline, die bessere Wahl

Zu Hause hab ich dann erstmal meinen aktuellen Dienstleister angerufen, der meinte, Portierung stoppen könnte man jeder Zeit solange der Vertrag noch nicht ausgelaufen wäre. Hui das klang gut! Aber ich kann es nur beim neuen Dienstleister stoppen lassen. Okay, ich rief bei Vodafone an und bei der Hotline sagte man mir, kein Problem, ein Widerruf an die entsprechende Adresse gefaxt würde dies erledigen. Ich, ob der Vertrag dann auch nicht zu Stande käme? Natürlich nicht, denn er bestünde ja noch gar nicht. Yes! Was fiehl mir ein Stein vom Herzen! Also Fax und einschreiben fertig gemacht und ab ging die Post.

Ende gut alles Gut

Nach bangen und einer Woche Zeit bekam ich meine Bestätigung. Widerruf anerkannt, kein Vertrag! Rock it! Schwein gehabt! Ha! Ihr Idioten in eurem VodafoneShop!

Was lernt man aus dieser Geschichte:
Nie einen Vertrag vor Ort machen, mach es Online dann gilt das Fernabsatzgesetz und man hat ein Widerrufsrecht. Glaube nie einen Hoschie der im Shop steht, die haben keine Ahnung – jedenfalls weniger als die an der Hotline. Und: gehe nie wieder zu Vodafone, außer es ist anders nicht möglich.

So! Das wars erst mal – demnächst lest ihr hier, welchen Anbieter und Vertrag ich nun am Ende wähle.