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Alles was so hängen bleibt

Schöner Frühstücken in der Schaubühne

Nach der Frustkanone Kesselhaus zum Sonntag mussten wir uns umorientieren, die Wahl fiel auf die Schaubühne. Die Große alte Dame an der Karl-Heine-Strasse erschien uns als solide genug uns mit Frühstück zu erfreuen – obwohl ich mir da nicht ganz sicher war – sicherheitshalber wurde noch ein Ausweichquartier erörtert, was aber dann doch nicht notwendig war. Das Café des Westens werden wir eben ein anderes Mal besuchen, dann wohl eher nicht zum Frühstücken (macht erst 16 Uhr am Wochenende auf).

Eine solide Einladung

Die Bühne lachte uns, an diesem verregneten Morgen, mit einem großem Schild: „internationales Frühstück an“ – sehr gut – mal kein Brunch, denn die Warscheinlichkeit eine Kneipe Sonntags in der Stadt zu finden, die keinen Brunch anbietet, ist so gut wie aussichtslos. Hier jedenfalls brunchfreie Zone. Das hat man auch mal gerne!

Das Lokal war erstaunlich leer, wir nahmen die wohl besten Plätze des Cafés hinten rechts zwischen Fenster, Wand und Bar ein und wurden sogleich gefragt was es denn sein darf. Der große Milchkaffee erinnert mich immer irgendwie an kurz-nach-Wende-Zeiten, wo die Cafés den Milchkaffee in großen weißen Schalen anboten – hier bekomme ich mein eigenes Dejavú und ganz viel heißen Milchkaffee. Leider war der auch noch bestellte Macchiato lauwarm, das lag wohl daran, dass das Glas nicht wie die Schalen unter einem Tuch auf der Maschine gewärmt wurde – schade.

Frühstück geht hier wunderbar

Auf der Frühstückskarte kann man neben den angebotenen internationalen Standardfrühstücks auch sein Ureignes kreieren, dazu gibts eine Basicvariante mit Brötchen und Croissant (2,50 € glaub ich), so dann wählt man seine Lieblingskomponennten zu je 0,90 € dazu. Man kann auch eines von der Karte wählen, meine Begleitung hatte so ihre Präferenzen und es gab mal wieder den englischen Klassiker mit Bohnen, Bacon, Rührei, Würtschen und Toast – auch lecker. Den Hammer und Glückgriff hatte ich erwischt – das amerikanische Frühstück.

Breakfast Americana

Auf der Karte las sich die Wahl schon sehr oppulent, was dann kam hätte ich nicht gedacht. Zu Beginn ließ man es langsam und underdressed an, ein Paar blaß getoastetet Kastenweißbrotscheiben mit Salat, Wurstbelag und eigenartiger Remouladencremé, dazu eines mit Erdnussbutter und eines mit Ei/Schinkensalat kamen mit dem ersten Teller – okay die Steigerung nach oben war noch drinn – und sie kam. Der zweite Gang war ein tellerfüllendes mit Käse überbackenes Omelette mit viel Paprika (Tomaten hatte ich abbestellt) – schon mal sehr lecker. Damit war ich allerdings schon ziemlich abgefüllt, zum Schluß kam dann noch der Pancake mit viel Ahornsirup in Butter gebacken. Oben drauf lagen ein Paar Toastecken die nochmal in süßer-EI-Milch-Panade gebraten wurden, garniert wurde dies mit Ananasscheiben neben Kiwi’s und Pfirsichen. Boah! Ich war platt und schaffte nicht alles, dafür hatte ich einen Mitesser der sich nicht lange bitten ließ.

Geheimtipp oder Glück gehabt?

Frühstücken im Café Nora Roman der Schaubühne läßt sich allemal. Es ist nicht der kulinarische Oberbrüller aber für einen verregneten Sonntag eine sehr gute Option. Die Teller waren zwar ein bißchen zu uncreativ hergerichtet, die Toast’s etwas zu blaß, aber der Gesamteindurck und die Fülle wetzten die kleine Scharte gut aus. Die verzögerte Kredenzung der drei Teller nacheinander hätte ich mir vielleicht doch eher gleichzeitig gewünscht, da würde ich von jedem Teller gut naschen können und dann wieder von vorn – aber im Prinzip gings auch so. Wunderbar war die Ruhe im Lokal, sehr dezente Musik und angenehm wenig Leute – wenn das jeden Wintersonntag so ist, so wäre es ein Geheimtipp – im Sommer gehts erfahrungsgemäß eher nicht – da ist Terassenzeit.

Nora Roman – Das Café in der Schaubühne

Mo-Fr. : 10.00-01.00 Uhr
Samstag: 14.00-1.00 Uhr
Sonntag:  10.00-1.00 Uhr

Karl-Heine-Str.50 – 04229 Leipzig
Tel. 0341-4846216