Alle Jahre wieder nehme ich mir vor, beim nächsten Krippenspiel des Betroffenheitslyrikers Olaf Schubert hier in Leipzig dabei sein und mir ja rechtzeitig vorher die Karten zu besorgen. Ich höre mich noch im Sommer sagen: „Diesmal nicht! Ich gehe und Ihr kommt mit!“ Zack! Sommer vorbei und Karten schon ausverkauft! Man – wie kommt das nur?
Tja, freut euch nur ihr wohl organisierten, Wochen-voraus-planenden Kartenbesitzer – bestimmt wirds gar nicht so gut – bin ich von überzeugt. Freue ich mich eben auf nächstes Jahr. Ätsch!
Währendessen schaue ich mir Schubertschen investigativen Journalismus an und seine Zählung der sieben Brücken mit geheimen Material über Manipulationen bezüglich Hufeisennase und Weltkulturerbe.
Am Wochenende konnte ich beweisen, dass die sozialistischen Blockbauten am Brühl Überraschendes verstecken: nämlich ein buntes Innenleben. Doch bald wird auch das nicht mehr sichtbar sein, wenn es, wie die Fassade, dem Bagger weichen wird. Habe gehört, dass ein Block in nur 10 Tagen platt gemacht wird.
Letztes Jahr konnte man das Innenleben noch während des SmallTownBlues betrachten und begehen. Was mir damals besonders aufgefallen ist, war der Fußboden. Jede Wohnung die ich betrat hatte im Hauptraum (Wohnzimmer oder was auch immer) ein wunderbares Echtholzparkett, teils zwar sehr zerschlissen aber immerhin. Da ich leider Keinen kannte der jemals darin wohnte, wundere ich mich nur über die Fußböden sondern auch über ein Gemeinschaftsbad im Hausflur mit Klo und Badewanne, wobei eigentlich jede Wohnung ein eigenes hatten.
Damit ist jetzt aber Schluß. Was danach kommt kann man im Cafe des Museums der bildenden Künste betrachten. Der Gewinnerentwurf der neuen Brühls wird dort mit allen Anderen ausgestellt. Hilfsbereite Menschen stehen zur Verfügung um interessierten Bürgern alle Fragen zu beantworte. Auf Zetteln kann man seine Meinung niederschreiben und in einen Kasten werfen der dann bestimmt nie geleert wird.
Eine kleine Empfehlung am Rande, den Besuch des Museums kann man damit verbinden in dem man einen der Freier-Eintritt-Tage nutz die immer jeden zweiten Mittwoch im Monat stattfinden. Bloß Schade, daß der Buß- und Bettag ist kein zweiter Mittwoch ist.
Die Vorratsdatenspeicherung ist in aller Munde, es gibt genügend Gründe sich mit den Thema kritisch auseinanderzusetzen, allerdings gibt es nur beschränkte Möglichkeiten sich aktiv dagegen zur Wehr zu setzen. Ein Weg, der zwar lokal relativ begrenzt ist aber auch im Kleinen seinen Sinn macht, ist der Widerspruch zur Adressweitergabe mit der Neuauflage des Adressbuches der Stadt Leipzig.
Nach § 33 Absatz 3 SächsMG darf die Meldebehörde Vor- und Familiennamen, Doktorgrad, Anschriften der volljährigen Einwohner in alphabetischer Reihenfolge der Familiennamen in Adressbüchern und ähnlichen Nachschlagewerken veröffentlichen und an andere zum Zwecke der Herausgabe solcher Werke übermitteln.
Habe heute ein phantastischen Fund im Netz gemacht. Keine Ahnung warum das Leipzig-Lexikon mir nicht früher über den Weg gelaufen ist, aber es ist da! Für alle die mal schnell über Leipzig was nachschlagen wollen, gibt es hier eine übersichtliche Resource zur Leipziger Geschichte. Aufgeschrieben und erstellt wurde das ganze von Dr. André Loh-Kliesch und dient gewiss als Ausgangspunkt bzw. Informationsquelle für die verschiedensten Recherchearbeiten oder einfach mal zum surfen. Reduziert auf das nötigste kann man wunderbar auf über 10.000 Stichworte zurückgreifen.
Beispiel gefällig? Folgendes gibts über den Brühl zu erfahren:
Der Brühl gehört zu den ältesten Straßen der Stadt Leipzig. Er ist ein Teil der mittelalterlichen via regia, die von Westen (Paris, Frankfurt, Erfurt, Merseburg) kommend über Leipzig nach Osten (Meißen, Görlitz, Krakau, Kiew) führte. Im Kreuzungsbereich mit der alten Nord-Süd-Straße, der via imperii, entstand vermutlich im 7. Jahrhundert auf dem heutigen Richard-Wagner-Platz am West-Ende des Brühls der erste, slawische Markt und die slawische Siedlung Lipsk, aus der sich die Stadt Leipzig entwickelte. […]
Wer wissen will was alles zu St.Ötteritz gehört, kann das ebenfalls nachlesen:
Der Ortsteil umfasst den größten Teil der Gemarkung Stötteritz (mit dem alten Ortskern von Stötteritz) sowie kleine Teile der Gemarkungen Reudnitz, Thonberg und Probstheida.
Er wird umgrenzt von der Oststraße und den Südgrenzen des Ostfriedhofes und der Sternsiedlung Ost im Norden, von den Gemarkungsgrenzen zwischen der Gemarkung Stötteritz und den Gemarkungen Mölkau, Zweinaundorf und Holzhausen im Osten, von der Gemarkungsgrenze zwischen der Gemarkung Stötteritz und der Gemarkung Probstheida, der Kolmstraße, den Südgrenzen der Grundstücke der Großsteinberger Straße, der Augustinerstraße, der Naunhofer Straße, den Nordgrenzen der Kleingartenanlage Marienhöhe und des Freundschaftsparkes im Süden und von der Prager Straße sowie der neuen Verbindungsbahn zwischen Dresdner Eisenbahn und Bayerischer Eisenbahn im Westen.
Habe am heutigen Tage das sonnige Herbstwetterchen genutzt um eine große Herbstspaziergangsrunde in meiner neuen Heimat Stötteritz und angrenzenden Gemarkungen zu absolvieren. Ohne wirklich ein Ziel und Strecke im Kopf zu haben gings los. Richtung Stötteritzer Park Wäldchen und dann weiter zum Stünzer Wäldchen Park – so schlenderten wir dahin.
Meine Freundin wollte Ihre Joggingrunde gleich etwas verbessern so testeten wir wo’s überall lang geht. Aus dem Park raus über die Pommernstrasse und rein in die Kleingartenanlage, einen Haken geschlagen immer am Wäldchen entlang bis nach Mölkau auf die Zweinaundorfer. Diese vor und die Engelsdorfer überquert, am Rande einer weiteren Laubenpieperanlage rein in das den wunderschönen Stünzer Park Wäldchen was mehr an eine Parkanlage ist. Schön mit großen Bäumen deren Laub kunterbunt in der Sonne erstrahlte. Die Bahnanlagen unterquert und ein Kurve bis an den Rand von Sellerhausen genommen und zurück über eine weiteren Gartenanlage bis auf die Theodor-Neubauer-Str.
An dieser Stelle fiel mir der Tipp von schubel wieder ein, mal Wochentags bei Klötes Eisdiele vorbei zuschauen um ein Nicht-Schoko/Vanille-Eis zu testen. Okay – auf zur Eisdiele. Am Ende bzw. Anfang der Gartensparte stand auch ein Flachbau mit besagter Eisausgabestelle nebst Café und Wintergarten – glücklicherweise nicht geschlossen. Also flugs ein Eis beim Eisverkäufer, welcher etwas muffelig und nicht gerade freundlich war, bestellt. Ein Frisches für meine Freundin (es gab natürlich Schoko/Vanille) und eins aus der Tiefkühle für mich. Ich konnte mich nur schwer für eine Geschmacksrichtung entscheiden, da die tiefgekühlten Softies aus einer langen Liste auszuwählen waren. Neben den Klassikern gab es auch Sanddorn, Capuccino und viele an die ich mich nicht erinnern kann und die ich für meine Begriffe in einer Softeismischung noch nie vorher gehört zu haben glaube. Ich entschied mich für Honigmelone/Vanille. Lecker! Absolut! Kann man nich meckern und als Behältnis gab’s das Eis, gegenüber Pfeifers nicht in einer blassen Waffel sondern in einer „gebackenen“ Waffeln. Auch mal schön! Abfüllungen von 0,5 – 1,50 Euro sind wählbar, wobei Letztere sogar mit dem Topping Schlagsahne gewählt werden kann – Whow!
Bestens gestärkt und motiviert gings zurück über die Gartenanlage und ab nach Stötteritz. Alles in Allem waren es wunderbare 6,5 km zum trödeln und geniesen und eine Empfehlung für Jeden der mal in Stötteritz zu einem Spaziergang ausholen will. Herbstblätterstrauß inklusive! Die gesamte Strecke im Detail hier (Zoomen) bzw. hier.
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