Letzten Montag fand eins der letzten Konzerte der Europatournee von Kraftwerk im Haus Auensee statt, welches am Verkaufstag vor ein paar Monaten nach 2h ausverkauft war. Wegen der hohen Nachfrage wurden ein weiteres und ein drittes Konzert angesetzt. Eines sogar noch am Montag um 23:59 Uhr – Yeah!

Ich hatte das Glück eine der Karten für den Montag um 20:00 Uhr zu bekommen und ein was kann man schon mal sagen, es war großartig!

Das Konzert begann pünktlich, das Publikum war gut durchmischt und man hat Leute wieder mal gesehen, die man gefühlt 15 Jahre schon nicht mehr zu Gesicht bekam.

Großes Thema Sound im Auensee

Der Sound im Auensee ist immer wieder Thema, auch an diesem Tag, noch draußen davor raunten uns Bekannte zu, dass es ja nicht so dolle sein sollte. Ja, das hört man immer wieder, das Auensee hat hier seinen Ruf echt weg und der hält sich auch hartnäckig. Ich war aber erst einen Monat vorher bei Marilyn Manson da und da konnte man nicht meckern – der Sound war gut. An dem Montag muss ich allerdings sagen gab es zu Beginn leider etwas Schwächen im Druck und Lautstärke. Der Bass kam gut rüber (was ja auch kein Wunder ist) aber der Rest blieb irgendwie flach. Nach ein paar Liedern gab es sich, dann man war guter Hoffnung – allerdings – zwischendurch schwächelte es noch mal kurz bis es dann bis zum Schluß gut blieb. Das Auensee scheint eine wirkliche Herausforderung für jeden Tontechniker zu sein.

Großartiges Konzert

Vorm Konzert selbst wurde man mit 3D Brillen ausgestattet, die BühnenVideoShow war komplett in 3D gehalten, was für mich in einem Konzert meine erste Erfahrung war. Im Prinzip sehr sinnvoll, denn 4 Typen in großkarierten Wetsuits an ihren Elektro-Boards beim Regler schieben und Tastendrücken, zuzusehen wäre wohl auf die Dauer recht eintönig gewesen. Die Animationen und Grafiken sind recht puristisch gehalten was dem Stil von Kraftwerk geschuldet ist. Es erinnert ein wenig an die 3D-Grafik-Versuche beim C64 oder 386er. Ein paar coole Momente gab es dennoch, z.B. als ein Raumschiff mit einer riesigen Spitze auf das Puplikum zugeflogen kommt und man das Gefühl auch im hinteren Drittel hat, gleich eine Auge ausgestochen zu bekommen. Natürlich: Szenenapplaus und viele Ah’s und Oh’s.
Mein Favorit des Abends war der Titel Tour de Francé.

Mittlerweile finde ich es ja recht bewundernswert, wenn sich in die Jahre gekommene Musiker den Stress von Konzerten und Touren antun. Die Riege ist natürlich sichtlich gealtert, graue Haare und Bauchansätze und so ( Whow – gerade bei Wikipedia gelesen, dass Hütter ja schon fast 70 ist – krass! ) da kann man echt nichts sagen – Hut ab! 2 Stunden Musik gemacht, am Ende noch jeder ein Solo hingelegt (also offenischtlich doch nicht nur Tetris oder Snake auf dem Board gespielt). Echt super!

Hier der Link zur Audio-Kritik beim MDR.